Konzept zur jahrgangsgemischten Grundschule

Konzept zur jahrgangsgemischten Grundschule

Auf dieser Seite haben wir Ihnen unser Konzept zur „Jahrgangsgemischten Grundschule“ online gestellt, um Sie bestmöglich zu informieren. Sollten Sie Fragen dazu haben, freuen wir uns, wenn Sie Kontakt mit uns aufnehmen.

Allgemeines

Die Otfried Preußler-Schule (OPS) ist eine Grundschule im vorderen Rheingau. Die Kinder kommen überwiegend aus gut situierten Familien der Mittelschicht. Der Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund ist verschwindend gering.

Die OPS ist eine einzügige Grundschule die seit 1999 in den Jahrgängen 1/2 jahrgangsgemischt unterrichtet. Die positiven Erfahrungen aus der Arbeit im Flexiblen Schulanfang haben uns in der Entscheidung unterstützt, ab dem Schuljahr 2017/2018 auch die Jahrgänge 3/4 zu mischen und am Schulversuch Jahrgangsgemischte Grundschule teilzunehmen. Diesen haben wir erfolgreich absolviert und sind seit dem Schuljahr 2021/2022 pädagogisch selbstständige Schule (PSES), sodass nun auch die Jahrgänge 3/4 in Zukunft jahrgangsgemischt unterrichtet werden.

Aktuell unterrichten 7 Kolleginnen, eine Sozialpädagogin, eine Referendarin sowie die Schulleiterin die Kinder. Außerdem haben wir Unterstützung durch eine FSJ-lerin. Seit dem Schuljahr 2009/ 2010 arbeitet die Otfried Preußler-Schule als Ganztagsschule nach den Richtlinien des „Profils 1“ des Landes Hessen. Das Projekt wird vom Schulträger (Rheingau-Taunus-Kreis) unterstützt und wird in enger Vernetzung mit dem Kooperationspartner Förderverein „Kleine Hexe“ organisiert. Träger des Ganztagsangebotes ist der Förderverein. Mit den zur Verfügung gestellten Finanzmitteln werden die pädagogische Mittagsbetreuung, die Hausaufgabenbetreuung, Arbeitsgemeinschaften und Fördermaßnahmen angeboten und durchgeführt.

Die tägliche Betreuungszeit geht von 12:00 Uhr bis 16:30 Uhr bzw. freitags bis 16:00 Uhr. Es gibt dabei unterschiedliche Betreuungsmodelle.

Arbeitsweisen, Organisationsformen

Unser Arbeiten orientiert sich an den jeweiligen Curricula für die einzelnen Fächer. Wir haben in Vorbereitung auf den Schulversuch in den Fächern Deutsch, Mathematik, Sachunterricht und Englisch für uns ein Schulcurriculum erarbeitet und uns eine Gesamtübersicht für die einzelnen Fächer (als Sonnensystem) erstellt (siehe Anhang). Dieses soll anschaulich darstellen, welche Inhalte und Schwerpunkte in den jeweiligen Fächern gesetzt sind. Hierbei stellt die Erde als unser Heimatplanet den sozialen und kulturellen Mittelpunkt dar. Die einzelnen Fächer wurden den verbleibenden Planeten, in Abhängigkeit von ihrer Größe, zugeordnet.

Unsere Aufgabe ist es, eine Schule für alle Kinder zu sein und sie in ihren jeweiligen Begabungen zu fördern. Das Unterrichten in jahrgangsgemischten Gruppen und die damit verbundene individuelle Förderung und das individuelle Lernen, das die Kinder vom ersten Schultag an kennen, erscheinen uns hierbei als sinnvollste Organisationsform. Individuelle Lernformen ermöglichen eine breite Differenzierung, mit dem Ziel, alle Kinder entsprechend ihrer Begabungen zu unterrichten, zu fördern und fordern.

Unsere zwei jahrgangsgemischten Flexi-Klassen (Hasen- und Pinguinklasse) bieten allen Kindern günstige Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten. Kennzeichnendes Merkmal unserer altersgemischten Lerngruppen ist die Unterschiedlichkeit- die Heterogenität der Kinder. Diese unterscheiden sich zum einen im Alter (5 – 9 Jahre). Zum anderen in den Fähigkeiten, im Lern – und Entwicklungsstand, in den Interessen sowie den sozialen Kompetenzen. Diese Alters- und Erfahrungsunterschiede wirken sich lernanregend aus, da sie das Voneinander- und Miteinanderlernen, die Kooperationsfähigkeit, die Selbstständigkeit sowie die Hilfsbereitschaft stärken und ausbilden. Durch das Prinzip der Individualisierung können die Kinder ihrem Leistungsstand und ihrem Arbeitstempo entsprechend arbeiten.

Weiterhin bieten unsere Flexi-Klassen günstige Voraussetzungen für das soziale Lernen. Rücksicht und Hilfsbereitschaft werden in Unterrichtssituationen immer wieder gefordert und ausgebildet. Dies wird vor allem durch das Patensystem begünstigt.

Kinder, die viel Zeit zum Lernen und zur Entwicklung brauchen, erhalten die Möglichkeit, länger als zwei Jahre im flexiblen Schulanfang zu bleiben. Das längere Verweilen erweist sich als unproblematisch, da ein Wechsel der Lernumgebung und der Bezugsperson vermieden wird. Kinder, die entsprechend ihrer Begabung schneller lernen, können auch bereits nach einem Jahr ins 3. Schuljahr versetzt werden.

Diese positiven Effekte und Gegebenheiten aus der Mischung 1/2 haben wir nun auf die Jahrgänge 3/4 ausgeweitet.

Alle Kinder, die die Lernziele der Jahrgangsstufe 2 erreicht haben, werden am Ende des Schuljahres in die Jahrgangsstufe  3 versetzt. In der neuen Klasse sind aber noch Schüler aus dem Jahrgang 4. Diese kennen sie bereits, da sie in Klasse 1./2. zusammen waren. (Hasen wechseln in die Tigerklasse, Pinguine in die Eisbärenklasse. Hierbei bleibt aber der pädagogische Spielraum der Schule unberührt, in Ausnahmefällen eine andere Klassenzuordnung vorzunehmen.)

Das individuelle Lernen aus dem Flexiblen Schulanfang wird teilweise fortgeführt, jedoch werden auch Sequenzen frontal und vermehrt gemeinsam er- und bearbeitet. Hierzu gibt es z.B. Erarbeitungsphasen in Kleingruppen. Dies ist notwendig, da alle Kinder die erforderlichen Klassenarbeiten schreiben müssen. Des Weiteren sollen die Kinder auch auf die Arbeitsweisen in den weiterführenden Schulen vorbereitet werden.

Das Arbeiten mit dem Wochenplan stellt für uns die organisatorische Rahmenbedingung dar. Damit ist das Lernen jederzeit für Schüler und Eltern transparent. Die Kinder lernen zunehmend eine selbstständige Arbeitsorganisation und durch das Markieren bereits erledigter Aufgaben, wird für alle Beteiligten (Kind, Lehrkraft, Eltern)  sichtbar, inwieweit das individuell gesetzte Ziel bereits erreicht wurde.

Die veränderten Arbeitsweisen erfordern im Einzelnen strukturelle Veränderungen:

  • der Vormittag wird grundsätzlich weiterhin in Unterrichtsblocks von 90 Minuten gegliedert, enthält jedoch verstärkten Fachunterricht
  • Fachunterricht erfordert teilweise eine Einhaltung der 45 Minuten-Takte
  • bedingt durch diesen Fachunterricht müssen sich die Kinder frühzeitig auf neue Lehrer einstellen (Training für die Situation an weiterführenden Schulen)
  • aufbauend auf bereits erworbene Kompetenzen wird der Unterricht in der Mischung 3 und 4 so organisiert, dass diese Kompetenzen genutzt und erweitert werden
  • die Kinder lernen zunehmend, sich ihre Arbeit über den Vormittag verteilt, selbst einzuteilen (Arbeit mit dem Wochenplan)

Inhaltlich werden die Themen so aufbereitet, dass sie sowohl von Dritt- als  auch von Viertklässlern auf dem jeweiligen Niveau erarbeitet werden.

Im Fach Deutsch gibt es eine Jahresplanung zu den einzelnen Inhalten sowie vorbereitete Arbeitsmaterialien auf den unterschiedlichen Niveaus. Im Fach Mathematik arbeiten wir mit dem Matherad, welches das individuelle Arbeiten bereits vorsieht. Im Sachunterricht haben wir uns auf  Themengebiete verständigt, die im Zweijahresrhythmus angeboten werden, überwiegend in Themenheften. Hierbei werden die Aufgaben den unterschiedlichen Leistungsniveaus entsprechend angeboten. Bei der Bearbeitung der Aufgaben gibt es grundsätzlich eine Verbindlichkeit nach unten. Das bedeutet, dass die Kinder stets eine anspruchsvollere Variante wählen können, aber grundsätzlich die Minimalanforderung schaffen müssen.

Klassenarbeiten werden in allen Fächern dann jahrgangsbezogen verbindlich von allen geschrieben und benotet. Auch erhalten alle Kinder am Ende eines jeden Halbjahres ein Notenzeugnis.

Der Englischunterricht wird weiterhin jahrgangsbezogen stattfinden. Bestimmte Themen wie z.B. die Fahrradprüfung finden ebenfalls jahrgangsbezogen statt.

Unsere Arbeitsweisen erfordern  von den Schülern:

  • selbstständiges Erarbeiten von Karteien
  • Partner- und Gruppenarbeit
  • Mediennutzung
  • Freiarbeit
  • Nutzung von Handlungsmaterialien
  • selbstständiges Erlesen von Arbeitsaufträgen und selbstständige Erarbeitung
  • Hilfe holen und anbieten
  • Selbstreflexion
  • kompetenzorientiertes Arbeiten
  • Arbeit mit dem Wochenplan
  • selbstständige Arbeitsorganisation in der Arbeitszeit

Lernbegleitdokumentation, Rückmeldung und Selbsteinschätzung

Sowohl Lerngespräche als auch Lerntagebücher und individuelle Rückmeldungen stellen einen wichtigen Bestandteil der Arbeit in der Jahrgangsmischung dar. Das Arbeits- und Sozialverhalten wird für die Kinder schuljahresbegleitend dokumentiert und den Kindern transparent gemacht. Diese beiden Bereiche werden regelmäßig mit den Kindern besprochen, um ihnen aufzuzeigen, ob und an welchen Stellen sie gegebenenfalls an sich arbeiten können. Einmal pro Halbjahr erhalten alle Familien ein zusätzliches Gesprächsangebot.

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